Garten Menschenskinder Stand
Umweltschutz,  Wandel

Vielfalt Leben

Unter dem Motto „Vielfalt LEBEN“ stand die in diesem Jahr bereits zum 9. Mal stattfindende „natur-garten-kunst“- Messe in Malchen.  „In diesem Jahr hatten wir mehrere hundert Besucher – viel mehr als in den letzten Jahren“, sagt Eckhard Woite vom NABU Seeheim-Jugenheim, der zu den Organisatoren der Messe gehört. Das Interesse an Umweltthemen, glaubt er, ist in den letzten Jahren vor allem durch die heißeren und trockeneren Sommer deutlich gestiegen. „Die Klimaerwärmung ist bis etwa 2013 stagniert, weil die Sonnenaktivität niedrig war“, erzählt Woite. Erst seitdem die Klimaerwärmung jeden Sommer spürbar geworden sei, würde über das Thema deutlich mehr gesprochen. Doch nicht nur das Interesse war größer, auch bei den Ausstellern hat sich auf der Messe einiges getan: Die Gemeinwohlökonomiegruppe aus Darmstadt war zum ersten Mal dabei und informierte an ihrem Stand und im Rahmen eines Vortrags über ihre Idee eines fairen, transparenten Wirtschaftsmodells. Auch die Imkergruppe der Freien Waldorfschule Darmstadt war in diesem Jahr zum ersten Mal hier und bot an ihrem Stand Kostproben ihres Honigs, aber auch Informationen zum Imkern. Amelie, 12, und Janes, 10, waren als Botschafter für die Organisation „Plant for the Planet“ vor Ort. Die Idee der Stiftung: Kinder auf der ganzen Welt sollen Bäume pflanzen, um so den Klimawandel abzumildern und vom Menschen gerodete Flächen wieder aufzuforsten. Seit 2007 hat die Organisation mithilfe zahlreicher Sponsoren nach eigenen Angaben bereits 15 Milliarden Bäume gepflanzt – und eine eigene, fair produzierte Schokolade entwickelt, die man am Stand von Amelie und Janes probieren konnte. „Es gab vor einem Jahr eine Kinderakademie von Plants for the Planet in Bensheim – seitdem sind wir dabei“, erzählen sie. Insgesamt zeigte die Messe  auch in diesem Jahr wieder einen bunten Querschnitt durch die Umweltszene in Südhessen: So machte etwa die Gärtnerei Ahornblatt aus Mainz Werbung für das Anlegen naturnaher Wildobsthecken, der Kräuter- und Obsthof Michel verkaufte biologisch angebaute Kräuter und der Gemeinschaftsgarten „Menschenskinder“ aus Kranichstein zeigte Bilder von dem Projekt, auf denen eindrucksvoll der Kontrast von Hochbeeten und Hochhäusern zu bewundern war. Umweltjournalist und Journalismusdozent Prof. Dr. Schäfer von der Hochschule Darmstadt zeigte dagegen in einem Vortrag die Zusammenhänge von Umweltzerstörungen im Globalen Süden auf. Die Impressionen aus seinen Vietnamreisen und die teils schockierenden Bilder etwa über abgeholzte Mangrovenwälder im Mündungsbereich des Mekong, brachial industrialisierte Landschaften oder den Kohletagebau beschrieb er mit dem Begriff des „Umweltschmerzes“. Einen starken Kontrast dazu lieferten die auf der Bühne ausgestellten Fotografien des 16-jährigen Seeheimer Künstlers Jan Zeissler,  die in starken Nahaufnahmen die Schönheiten unserer heimischen Natur zeigten.

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