Permakultur Workshops
Gemeinschaftsgärten

Der „Bauerngarten“- Urban Gardening jetzt auch in Eberstadt

Mitten in Eberstadt entsteht ein neuer Gemeinschaftsgarten: Der  „Bauerngarten“ soll zu einer kleinen, grünen Oase in der Stadt werden. Geplant sind ein Gemüseanbau auf den vier historischen Beeten des Gartens, diverse Workshops und Veranstaltungen. „Der Bauerngarten soll ein sozialer Treffpunkt werden“, sagt Andreas Telkemeier, der die Gruppe zusammen mit Heidi Peters ins Leben gerufen hat. Bei einer Begehung Mitte März wurde die Bodenbeschaffenheit in den Beeten untersucht und geschaut, wo noch Zäune, Bänke, Mülleimer und sonstige Infrastruktur fehlen. „Wir haben hier eigentlich eine sehr luxuriöse Lage“, sagt Andreas, der zurzeit eine Weiterbildung zum Permakulturgestalter macht. Denn die Stadt, die den Garten bisher von den Auszubildenden des Grünflächenamts betreuen ließ, stellt weiterhin das Wasser für den Garten zur Verfügung und kümmert sich um den Baumschnitt. Zudem bewilligte der Magistrat eine Anschubfinanzierung von 12.000 Euro, die etwa für Werkzeuge eingesetzt werden sollen.

Permakultur, Workshops und Nutzgarten

Die historische Struktur – die eingefassten Beete, die Wege und die mit Wein berankte Pergola – sollen erhalten bleiben, gleichzeitig soll im Bauerngarten aber auch viel neues entstehen: Im Sommer sollen hier zahlreiche Permakulturworkshops stattfinden, etwa zur Kompostherstellung, zu Bokashi, zu Pflanzengemeinschaften oder zur eigenen Saatgutvermehrung. Auch Pläne für die Aufstellung eines Bienenstocks gibt es, eine Wiese soll für Yoga – und Quigong- Kurse offen gehalten werden. Auf den Beeten sollen historische Gemüsesorten wachsen, an der Pergola wäre neben dem Wein noch Platz für Gurken, Bohnen oder Mini-Kiwis. Ernten darf hier jeder: „Der Garten soll möglichst für alle offen und zumindest tagsüber geöffnet sein“, wünschen sich Andreas und Heidi. Auch für die Kinder aus den nahegelegenen Kindergärten soll hier ein Treffpunkt entstehen, ein kleines Kinderbeet ist geplant.

Etwa 30 Menschen umfasst die Gruppe, die sich um den Garten kümmern will, bisher – weitere Gärtner sind willkommen. Organisatorisch wird sich die Gruppe dem Urban-Gardening-Verein Darmstadt anschließen, „weil es für einen Verein einfacher ist, Verträge mit der Stadt zu schließen“, erklärt Andreas. Etwas umstritten sind derzeit noch die Öffnungszeiten des Gartens – im Moment ist mit der Stadt eine Öffnung von 9-19 Uhr an Werktagen vereinbart, ab dem Frühsommer wird es testweise eine Öffnung auch am Wochenende geben. Die Gruppe hätte gerne eine noch längere Öffnung am Abend durchgesetzt – viele Anwohner des Gartens dagegen wollten überhaupt nicht, dass der Garten für die Allgemeinheit geöffnet wird: „Manche Anwohner sind sehr kritisch, haben Angst vor Lärm“, erzählt Andreas bei der Gartenbegehung. Die angrenzenden Grünflächen gelten als sozialer Brennpunkt, hier treffen sich oft Jugendliche. „Die Stadt hofft sicher auch, dass die Jugendlichen wegbleiben, wenn der Garten aktiv genutzt wird“, sagen die Initiatoren – sie selbst finden das aber eigentlich schade: „Wir haben mit den Jugendlichen auch schon selbst gesprochen, sie sagen, dass sie keinen anderen Platz in Eberstadt mehr haben“, sagt Andreas.

Noch ist viel zu tun

Bis zum Sommer ist im Bauerngarten noch viel zu tun: Die Beeteinfassungen müssen erneuert werden, die Erde muss mit Humus angereichert werden, damit das Gemüse hier auch gedeiht. Ein Bauwagen soll für Geräte aufgestellt werden, außerdem muss die hintere Grundstücksgrenze zur Modau hin abgesichert werden: „Hier sollen ja auch Kinder spielen“, sagt Andreas – deshalb wird überlegt, ob dort ein neuer Zaun errichtet werden muss oder ob eine natürliche Sperre mit Brennnesseln oder Brombeeren machbar wäre.

Titelbild: Heidi Peters, Transition Town Darmstadt

2 Kommentare

    • Robin Rieke

      Hallo Sylvia,

      ja, Gemeinschaftsgärten bzw. Urban Gardening sind eine tolle Sache, um Menschen gerade in den Städten das Gärtnern zu ermöglichen. Ich werde hier deshalb in Zukunft auch noch einige andere Gartenprojekte aus Darmstadt und Umgebung vorstellen.

      Viele Grüße

      Robin

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